Franz Kafka –

„Wo ich bin, ist keine Klarheit“ 

„Heiraten, eine Familie gründen“ schien Franz Kafka eine Zeit lang das Höchste, „das einem Menschen gelingen kann“. Und in diesem Wunsch und mit einer fast schon beunruhigenden Beharrlichkeit schickt er eine wahre Flut von Briefen an seine Verlobte Felice Bauer aus Berlin. Es sind nach Tinte riechende Träumereien, gemischt mit ungekünstelter Offenheit und dem Versuch des gegenseitigen Vertrauens. Doch auch wenn Kafka noch so eindringlich warnt: „Vergessen Sie rasch das Gespenst, das ich bin und leben sie fröhlich und ruhig wie früher“, ist die Linie bereits überschritten und Hunderte Briefe voller Selbsterforschung, Wunschentfaltung und imaginierter Nähe wechseln den Besitzer. Wie wünschenswert den beiden eine gemeinsame Zukunft auch erscheinen mag, Kafka übermannt alsbald die Furcht, seine Literatur dem Eheleben opfern zu müssen. Und dies galt es, mit aller Macht zu verhindern. 

Diese und zahlreiche weitere Widersprüche durchleuchten wir gemeinsam bei diesem Vortrag und erkennen, dass Kafka wohl alles hätte werden können, nur eben kein Ehemann. 

Zielgruppe: Schulklassen der Sekundarstufe und der gymnasialen Oberstufe 

Dauer: 75 Minuten mit anschließender Fragerunde 

Preis: auf Anfrage

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