Schon bei 200.000.000 Dollar entgleiten Jussi Pylkkanen, dem Chef-Auktionator bei Christie’s, leicht die Gesichtszüge. Er wahrt, an seinem Pult geklammert, die Kontenance. Auf 100 Millionen hatte das renommierte Auktionshaus in New York das angeblich letzte sich im Privatbesitz befindliche Gemälde des Meisters Leonardo da Vinci geschätzt. Doch die Spitze ist längst nicht erreicht. Mehrere anonyme Telefonbieter duellieren sich um den segnenden Salvator Mundi und treiben den Preis in schwindelerregende Höhen. Das in feinstes Tuch gekleidete Publikum jauchzt ungläubig - vergnügt. Der Zuschlaghammer fällt bei unfassbaren 450.000.000 Dollar. Es ist die mit großem Abstand höchste jemals für ein Kunstwerk erzielte Summe.
Doch irgendetwas stimmt mit dem Bild nicht. Schon bald gibt es ernst zu nehmende Zweifel an der Echtheit. Jesus wirkt irgendwie blass, beinahe verwässert. Details stimmen nicht, auch nicht die Proportionen.
Hat es da Vinci womöglich gar nicht selbst gemalt? Waren es seine Schüler? Oder hat die Restaurierung das Gemälde verunstaltet?
All diese Fragen und viele weitere wird Przemek Schreck in gemütlicher Atmosphäre und bei einem guten Glas Wein zu erörtern versuchen.
Dabei erhalten wir einen detaillierten Einblick in die Werkstatt des Meisters, lernen seine Schüler und Methoden kennen, beleuchten die groß angelegte Kampagne Christie’s und gehen gemeinsam der Frage nach, ob Privatbesitz der richtige Ort für solch bedeutsame Kunst ist.
Datum: Sonntag, 17. Juli 2022, 16 Uhr
Ort:
bock
Atelier & Showroom, Urbanstraße 125, 10967 Berlin
Erzähler: Przemek Schreck
Gestaltung & Moderation: Malena Baum